Eine Reise durch die Zeit
Im Herbst '98 nahm es seinen Lauf, Bernhard Schäfer rief Gleichgesinnte auf. Die Volkshochschule bot den Raum, und so begann der Sommernachtstraum.
1999, die erste Premiere war bereit, Erich Kästner zu Ehren in Wort und Lied erfreut. Der Funke sprang über, die Lust war entfacht, seitdem wird begeistert Theater gemacht.
An vielen Orten wurde gespielt, bis man 2001 im Pavillon verweilte und hielt. Doch 2 Jahre später, der Umbau begann, da zog der Karren erneut seine Bahn.
2004, der Verein war gegründet und wir Spieler vereint vom Rampenlicht entzündet. Eine Werkstatt wurde zum neuen Bühnenbild, 2009 war sie fertig, unser erstes eigenes Revier!
Es folgten Inszenierungen, voller Herz und Humor, "Josef und Maria " öffnete 2007 das Tor. 2008 mit "Nelly Goodbye" voller Gefühl, dann 2010 "Herr der Diebe", welch tolles Spiel!
2010 ein Abend ganz fein : "Nacht der Nächte ", dazu "viel Lärm um Nichts" - das musste so sein. 2011 kam "Don Gil" in seinen grünen Hosen, 2012 dann "König Ödipus" mit Tragik in Dosen.
2013 "lustige Liebe", ein humorvoller Schwank, ein Wirtschaftsthema umrankt 2014 mit "Firma dankt". 2015 brachte "das Oslo-Syndrom" Spannung pur." Biedermann" sah 2017 das Feuer nur.
2018 "Paradies Heimat", ein kritischer Blick, 2022 "lnsection", ein modernes Stück. Doch Corona kam und hielt uns auf. 2 Jahre lang nahmen wir's in Kauf. Online geprobt, gespielt, geübt allein zuhaus, damit " lnsection" dann endlich erschien, so zahlten sich aus - die harte Arbeit und die Disziplin.
Mit Wilhelm Buschs ironischen Gedichten konnten wir am Jahresende von seinem 190sten Geburtstag berichten. Im Folgejahr spielte der Kalender uns einen Streich, an der Besucherzahl für Knigges Reise auf der Fulda merkten wir's gleich.
Und Out of the Box nicht zu vergessen, zur Interkulturellen Woche für Vielfaltinteressen, noch mit Wolfgang unvergessen.
Als nächstes musste nun Antigone her, in Reimen von Wartke, wir taten uns schwer. Im Mai 2025 im neuen Theater, bitte sehr.
Fast 70 Mitglieder stark sind wir und öffnen die Bühne, unser Revier. Ob auf den Brettern, hinter den Kulissen, bei Licht, Ton, Kostüm - wir dürfen nichts missen. Doch sind wir noch lange nicht am Ziel, denn wer uns kennt, der weiß, wir brauchen viel.
Kreative, Fantasten, Neulinge und die Alten, bei uns kann jeder sein Talent entfalten. Theater lebt vom Miteinander, vom Tun, wer sich einbringen will, der muss nicht ruhen. Denn eins ist sicher: der Karren rollt fort mit euch zusammen- an jedem Ort!
Mit Künstlern von außen - ein reger Betrieb, Talente vereint für das, was uns lieb. Pierre Schäfer mit seiner ThalentBude, Bernd Gieseking, scharf wie eine Rute. Satirischer Rückblick, Lesungen fein, Buchland und Herrn Müller luden wir ein.
Doch die Feuchtigkeit machte uns oft zu schaffen: wir konnten uns mühn, doch nie ganz verkraften. Also suchten wir lang nach einer Idee: wo könnten wir hin, wohin mit der Bühnensee?
Im Juli 2022 bot man das Glashaus uns an. Ein Ort für Theater? Uns fehlte der Mut. Wir fragten uns alle: Geht das denn gut? Anfangs noch skeptisch, doch packten wirs an. Die Ideen reiften, der Funke sprang über, wir schliefen drüber, die Skepsis wich. Wir mussten begreifen: Das trauen wir uns, sicherlich!
Selbst Wolfgang Ehl, dem das Thabu soviel wert, der stets betonte: Hier fortzugehen wäre verkehrt! Selbst er spürte am Ende die neue Magie, dass das Glashaus die Zukunft sei, die wir verdienen wie nie. Doch das Schicksal entschied, nahm ihn von uns fort. In unseren Herzen bleibt er stets bei uns, egal an welchem Ort.
Nun stehen wir hier, ein Abschied, ein Start, Thespis-Karren, mit Herz und mit Art. Die Reise geht weiter, das Spiel geht nie aus. Wir nehmen das Glashaus mit Applaus.
